Archiwa kategorii: Ballast der Republik

Draußen vor der Tür

Haben uns lang ignoriert und kaum noch akzeptiert
In dieser Zeit die für uns beide schwierig war
Warst so voll Gewalt, und ich so voller Hass
Wir kamen jahrelang überhaupt nicht klar

Ich wollte nie so sein wie du und wie du denkst
Heute merke ich immer wieder wie ähnlich ich dir bin
Zum Glück war’s damals nicht zu spät
Wir haben uns verziehen, der Wind hat sich gelegt

Das ist alles so lange her, so unendlich weit weg
Doch es fällt mir nicht schwer, mich zu erinnern
Wie’s beim letzten Mal war, als wir uns versahen
Da draußen vor der Tür

Man sagt – und ich weiß jetzt dass es stimmt –
Dass es viele Freunde doch nur einen Vater gibt
Und heute wo du weit weg bist
Kann ich dich langsam so viel besser sehen

So wie jetzt habe ich dich früher nie vermisst
Schritt für Schritt komm’ ich zu dir zurück

Das ist alles so lange vorbei
Doch die Bilder dieser Zeit, sie sind alle noch hier
Ein ganzes Jahr ist eine halbe Ewigkeit
Und es ist Ewigkeiten her, da draußen vor der Tür

Das ist alles so lange her, so unendlich weit weg
Und ich habe kapiert, dass ich dich nie, niemals verliere
Doch obwohl du mir bleibst, fehlst du mir sehr

Schade, wie kann das passieren?

Wir kamen in der Hoffnung
Dass wir ein guter Gegner sind
Doch dafür hat es einfach nicht gereicht
Doch wir haben unsere Geschichte
Und unsere Tradition
Wir sind nicht zu kaufen
Wir haben keinen Preis
Und ihr könnt uns nicht beerdigen
Solang´ wir noch am Leben sind
Wir werden uns erholen
Und dann werden wir euch wiedersehen

Schade, Scheiße, wie kann das passieren?
Doch wir kommen zurück, um uns zu revanchieren

Wir müssen es ertragen
Dass ihr jetzt laut über uns lacht
Pech an unseren Stiefeln
Heut´ weint die ganze Stadt
Jetzt machen wir böse Miene
Zu euerm guten Spiel
Man trifft sich immer zweimal
Wir werden euch wiedersehen

Schade, Scheiße, wie kann das passieren?
Doch wir kommen zurück, um uns zu revanchieren

Ihr habt unseren Respekt
Ihr wart heute ein gutes Team
Doch die besten Freunde
Werden wir wohl nie
Wir waren heut´ auf Augenhöhe
Und euch gehört für jetzt das Glück
Wir schwören hiermit feierlich
Wir holen es uns zurück

Reiß dich los

Die Welt bietet uns grad Frieden an
Und alles scheint leicht zu gehen
Der Wind steht still im Paradies
Nur mein Atem, der sich überschlägt
Heute wär´ so ein Tag, an dem es einfach ist
Die Schönheit der Dinge zu sehen
Doch ich halt´s nicht aus, ich muss hier weg
Nur du kannst mich verstehen

Komm, reiß dich los
Wir sind noch nicht angekommen
Müssen los
Einfach auf und davon

Wir stoßen diese Schwerkraft ab
An die wir gefesselt sind
Brechen aus der Warteschleife aus
Sind nicht mehr taub und blind
Wir steigen auf den höchsten Berg
Wir schwimmen durch jedes Meer
Bereuen nichts, sind frei wie nie
All die Wunden sind es wert

Komm, reiß dich los (jetzt oder nie)
Wir sind noch nicht angekommen
Müssen los (es gibt kein Zurück)
Einfach auf und davon
Lass uns gehen
Vielleicht finden wir unser Glück
Wollen sehen
Was davon noch übrig ist

Nimm nichts mit, wir brauchen nichts
Lass alles hier und schmeiß es weg
All die Souvenirs, unsere Biographien
Nur lästiges Übergewicht

Europa

Unten im Hafen setzen sie die Segel
Fahren hinaus aufs offene Meer
Zum Abschied winken ihre Familien
Schauen ihnen noch lange hinterher
Und das Wasser liegt wie ein Spiegel
Als sie schweigend durchs Dunkel ziehen
Kaum fünfzig Meilen bis zum Ziel
Das so nah vor ihnen liegt

Sag mir, dass das nur ein Märchen ist
Mit Happy End für alle Leute
Und wenn sie nicht gestorben sind
Leben sie noch heute

Sie kommen zu Tausenden, doch die Allermeisten
Werden das gelobte Land niemals erreichen
Doch die Patrouillen werden sie aufgreifen
Um sie in unserem Auftrag zu deportieren
Und der Rest, der wird ersaufen
Im Massengrab vom Mittelmeer

Weil das hier alles kein Märchen ist
Kein Happy End für all die Leute
Und wenn sie nicht gestorben sind
Sterben sie noch heute

Zwei Drittel Liebe

Ein Drittel Liebe, ein Drittel Wodka
Wir sind im Höhenflug
Ich mach´ mich bereit, mach´s mir gemütlich
Und jetzt bist du am Zug
Wie magst Du´s am allerliebsten
Komm, flüster mir ins Ohr
Davon hab´ ich noch nie gehört
Mach´s mir doch einfach vor
Und du weißt, gleich wird hier alles explodieren
Ja, die Welt ist nicht genug so kurz nach vier

Lass es raus

Ein Drittel Liebe, ein Drittel Wodka
Für dich kein Problem
Ich muss nicht wissen, wie du heißt
Dir wird´s genauso gehen
Die Luft brennt, der Feuermelder schlägt Alarm
Unser Bett ist gebaut auf ´nem Vulkan

Lass es raus

Keine Liebe, nur noch Wodka
Doch du kannst nichts dafür
Lauf´ Schlangenlinien durch das Zimmer
Kann mich nicht kontrollieren
Und so endet dieser fast perfekte Tag
Mit dem Kopf über dem Becken in deinem Bad

Altes Fieber

Wo sind diese Tage
An denen wir glaubten
Wir hätten nichts zu verlieren
Wir machen alte Kisten auf
Holen unsere Geschichten raus
Ein großer, staubiger Haufen Altpapier
Wir hören Musik von früher
Schauen uns verblasste Fotos an
Erinnern uns, was mal gewesen war

Und immer wieder
Sind es dieselben Lieder
Die sich anfühlen
Als würde die Zeit stillstehen

Ich geh´ auf meine Straße
Lauf´ zu unserem Laden
Seh´ euch alle da sitzen
Weiß, dass ich richtig bin
In welchen Höhen und welchen Tiefen
Wir gemeinsam waren
Drei Kreuze, dass wir immer noch hier sind

Und immer wieder
Sind es dieselben Lieder
Die sich anfühlen
Als würde die Zeit stillstehen
Denn es geht nie vorüber
Dieses alte Fieber
Das immer dann hochkommt
Wenn wir zusammen sind
Wir stoßen an

Mit jedem Glas
Auf alle, die draufgegangen sind

Traurig einen Sommer lang

Als in Paris ´71 Jim Morrison verstarb
Sah ich meine Schwestern weinen, als ich aus der Schule kam
Keine acht Jahre später war ich selbst den Tränen nah
Als Sid Vicious seinen Löffel viel zu früh abgab
Von da an war mir klar
Dass das Musikantenleben saugefährlich war

Als Bon Scott 1980 im Alkohol ertrinkt
Hab´ ich selber schwer zu kämpfen mit meinem ersten Acidtrip
Und ich weiß noch ganz genau, wie traurig wir alle waren
Als Rex Guildo ´99 aus seinem Fenster sprang (hossa!)

Es war ein Schock, ein böser Traum
Die ganze Welt war kalt und grau
Wir waren traurig einen Sommer lang
Wir gaben unsere Unschuld auf
Wir waren jung, wir waren blau
Wir waren traurig einen Sommer lang
Einen Sommer lang

Und als man Michael Jackson tot in seiner Bude fand
Sah ich die Menschen Moonwalk tanzen auf Ibiza am Strand
Drum möcht´ ich, dass ihr wisst
Dass das Musikantenleben kein Zuckerschlecken ist

Tage wie diese

Ich wart seit Wochen, auf diesen Tag
und tanz vor Freude, über den Asphalt
Als wär’s ein Rhythmus, als gäb’s ein Lied
Das mich immer weiter, durch die Straßen zieht
Komm dir entgegen, dich abzuholen, wie ausgemacht
Zu derselben Uhrzeit, am selben Treffpunkt, wie letztes Mal

Durch das Gedränge, der Menschenmenge
Bahnen wir uns den altbekannten Weg
Entlang der Gassen, zu den Rheinterrassen
Über die Brücken, bis hin zu der Musik
Wo alles laut ist, wo alle drauf sind, um durchzudreh’n
Wo die Anderen warten, um mit uns zu starten, und abzugeh’n

An Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
Wünsch ich mir Unendlichkeit

Das hier ist ewig, ewig für heute
Wir steh’n nicht still, für eine ganze Nacht
Komm ich trag dich durch die Leute
Hab keine Angst, ich gebe auf dich Acht
Wir lassen uns treiben, tauchen unter, schwimmen mit dem Strom
Dreh’n unsere Kreise, kommen nicht mehr runter, sind schwerelos

An Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns so viel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht

Kein Ende in Sicht
Kein Ende in Sicht
Kein Ende in Sicht

An Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns so viel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
Erleben wir das Beste, und kein Ende ist in Sicht
Kein Ende in Sicht

Ballast der Republik

Ein ganzes Land kniet nieder
Und sagt „Es tut uns Leid!”
Wir geben zu, wir haben den Krieg verloren
Das das ist jetzt vorbei
Uns ist klar, wir müssen büßen
Damit Ihr uns verzeiht
Die Nation wird ausgewürfelt
Und dann durch zwei geteilt
Die einen Saufen Coca Cola
Die anderen fressen Mauerstein
Hier feiert man Wirtschaftswunder
Und da den 1. Mai

Doch jeden Tag besucht uns
Derselbe Parasit
Alle tragen auf ihren Schultern
Den Ballast der Republik

Die alten Panzer sind verrostet
Wir sind wieder vereint
Heute quälen uns noch mehr Sorgen
Die Kohle wird verheiz
Wir haben keine Zeit mehr
Für Politik und Religion
Wenn wir an Götter glauben
Dann tragen sie Trikots

Doch jeden Tag besucht uns
Derselbe Parasit
Im Kopf und auf den Schultern
Den Ballast der Republik

Es ist wie Pech, das an uns klebt
Der Ballast der Republik

In Clubs und auf den Straßen
Alle haben es so satt
Man tanzt bis in den Morgen
Doch die Sorgen fallen nicht ab
Alle schieben Hass
Es ist der alter Parasit
Im Kopf und auf den Schultern
Der Ballast der Republik